Der schöne Schein des Kupferarmreifs

Armreifen aus Kupfer und Magnetschmuck sind beliebte Accessoires von Menschen mit Arthritis, weil sie Schmerz und Versteifung lindern sollen. Allerdings: Sie helfen nicht.

Forscher der University of York ließen 45 Patienten die Wirkung eines Kupferarmreifs, zweier verschiedener Magnetschmuckarmbänder und einer nicht magnetischen Version testen. Die Probanden waren 50 Jahre und älter und litten alle an Rheuma. In einem Zeitraum von 16 Wochen trugen sie in willkürlicher Reihenfolge immer eins der vier Schmuckstücke.

Das Ergebnis: Die Armreife hatten alle keinen Einfluss weder auf Schmerz noch auf Steifheit oder die Körperfunktion. „Es kommt zwar vor, dass Menschen glauben, ihr Gesundheitszustand würde sich durch das Tragen dieses Schmucks verbessern – hier handelt es sich aber um Placebo-Effekte“, erklärte der Studienleiter Stewart Richmond. „Menschen tendieren dazu, die Armreife dann zu kaufen, wenn es ihnen gerade besonders schlecht geht. Bessert sich ihr Zustand im Lauf der Zeit, schieben sie das auf den Schmuck.“

Die Studie würde zeigen, dass Schmuckstücke, die magnetisch sind oder Kupfer enthalten, keine Vorteile gegenüber den Placebo-Armreifen hätten, sagte Richmond. Bisher hatte es zum letzten Mal in den 1970er-Jahren eine Studie gegeben, die die Wirkung von Kupferarmreifen im Vergleich zu Placebos untersuchte.

Brisant sei das Ergebnis vor dem Hintergrund, dass der Markt um Magnet- und Kupferarmreifen weltweit Milliarden Dollar ausmache und besonders ältere und schwächere Patienten anspreche. Dabei habe bisher keine Studie die Wirkung dieses Schmucks bestätigt, sagte Jane Tadman von der Arthritis Research Campaign. „Obwohl ein großes Interesse an alternativen Behandlungsmethoden besteht, wollen wir die Menschen nicht ermuntern, Geld in Produkte zu stecken, deren medizinische Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.“

Die Studie ist in der Zeitschrift „Complementary Therapies in Medicine“ erschienen. Die Wohltätigkeitsorganisation arbeitet gerade an einem Report über die Effektivität ergänzender Therapien von Arthritis.

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